Trumps letzte Amtshandlung: Lil Wayne und Kodak Black sind nicht die ersten Rapper*innen, die begnadigt wurden
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2021

Diese Rapper*innen wurden schon freigesprochen

Trumps letzte Amtshandlung: Lil Wayne und Kodak Black sind nicht die ersten Rapper*innen, die begnadigt wurden

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Trumps letzte Amtshandlung: Lil Wayne und Kodak Black sind nicht die ersten Rapper*innen, die begnadigt wurden

Yannick Jauch
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Trumps letzte Amtshandlung: Lil Wayne und Kodak Black sind nicht die ersten Rapper*innen, die begnadigt wurden
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Kurz vor der Amtsübergabe an Nachfolger Joe Biden wirft Noch-US-Präsident Donald Trump nur so mit Begnadigungen um sich. Unter den knapp 100 Glücklichen sind neben politischen Wegbegleitern auch zwei Rap-Stars.

Steve Bannon, Trumps Ex-Chefstratege, muss sich keine Sorgen mehr machen. Anstatt sich vor Gericht zu verantworten, weil er Geld aus einer Spendenaktion für den Bau der berühmten Mauer an der Grenze zu Mexiko in die eigene Tasche gesteckt haben soll. Genau so geht es dem Ex-Bürgermeister von Detroit, der nach einem Sex- und Schmiergeldskandal zurücktreten und danach, dank eines Falls von organisierter Kriminalität, für über 25 Jahre in den Knast wanderte. Profiteure vom Ende von Trumps Entertainment-Präsidentschaft sind aber auch zwei US-Rapper: zum einen Kodak Black und zum anderen Lil Wayne. Die beiden können sich glücklich schätzen, dass sie ihre jahrelangen Haftstrafen nicht antreten müssen oder beenden können. Doch die ersten Rapper-Profiteure sind sie damit nicht.

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[1] Lil Wayne

Doch zuerst die aktuellsten Beispiele: Lil Wayne hatte schon mehrfach Stress mit der Justiz. Nicht, weil er sich als 12-jähriger in die Brust geschossen hatte (dafür musste Stiefvater Birdman grade stehen), sondern weil bei ihm 2007 und 2008 geladene Waffen und Gras im Tourbus gefunden wurden, oder weil er 2010 Knastregeln brach und einen Mp3-Player und Kopfhörer reinschmuggelte. Der aktuellste Fall: Der Young Money-Legende hätten 10 Jahre gedroht; hätten, wäre nicht Trump zur Stelle gewesen. Die Gründe für die Anklage waren ziemlich einfach. Wie schon in der Vergangenheit wurde er 2019 mit einer geladenen Waffe in seinem Privatjet festgenommen.

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Die offizielle Begründung für die Begnadigung lautet übrigens, dass er ein vertrauenswürdiger, gutherziger und grosszügiger Mensch und ein Game-Changer sei und sich die Begnadigung durch Spenden und sonstigen Unterstützungen von Charities. Zu Gute ist ihm aber sicher auch gekommen, dass er ein loyaler Trump-Supporter war.

[2] Kodak Black

Auch Kodaks Liste an Verurteilungen ist lang. Der Florida-Rapper kam schon als jugendlicher wegen Drogenhandels, Autodiebstahls und mehr immer mal wieder in den Jugenvollzug. 2015 gab’s dann eine Verfolgungsjagd mit der Polizei, worauf er aber auf Kaution freigelassen wurde und 2016 landete er wegen einem Raubüberfall, Freiheitsberaubung und dem illegale Besitz von Schusswaffen und Drogen wieder im Knast. Kurze Zeit später folgten Vorwürfe der sexuellen Belästigung, welche die Entlassung etwas verzögerten. 2018 wurde er wegen Insta-Storys, die zeigten, dass er in Gegenwart seines Kindes Joints rauchte und Waffen herumreichte, verhaftet. Die Vorwürfe: Kindsverwahrlosung, illegaler Drogenbesitz und mehr. Trump begnadigte ihn mit der Erklärung, dass er mit Spenden und Sozialeinsätzen viel für die Community getan hatte.

[3] Slick Rick

Der Mann mit der Augenklappe war kein Nutzniesser von Trumps Begnadigungswelle. Sein Fall liegt schon einige Jahre zurück. 2008 wurde er vom New Yorker Bürgermeister David Paterson begnadigt, nachdem sich dieser zufrieden mit seinem Benehmen seit dem Urteil zeigte. Slick Rick sass mehrere Jahre wegen versuchtem Mord ein, nachdem er vier mal auf seinen Cousin und Ex-Bodyguard feuerte. Dieser hatte ihm mehrfach Geld geklaut und Rick und seiner Mutter nach der logischen Kündigung mit dem Tod gedroht.

[4] John Forté

Der New Yorker war Teil der legendären Fugees und wurde dank seinem Co-Writing und seinen Produktionen sogar schon für einen Grammy nominiert. Doch im Jahr 2000 nahm die Karriere einen krassen Knick. Der Rapper wurde verhaftet, weil er einen Koffer mit flüssigem Kokain im Wert von 1.4 Millionen Dollar annahm. Anschliessend wurde er zu 14 Jahren im Gefängnis verurteilt. 2008 kurz vor Amtsende wurde er allerdings auf Druck von aussen von George Bush freigelassen.

In einem Interview mit Taleb Kweli spricht er ab 39:56 über die Inhaftierung.

[5] Mariam Husseins Tyga-Story

Eines vorweg: Mariam Hussein ist keine Rapperin. Allerdings war Mitgrund für ihre Verurteilung ein Rapper. Mariam Hussein ist eine marokkanische Schauspielerin und Influencerin. Erst kürzlich kam sie mit dem Gesetz der Vereinigten Arabischen Emirate in Konflikt, weil sie gegen die Covid-Bestimmungen verstossen und mehrere Partys organisiert haben soll. Zwei Jahre zuvor wurde sie aber festgenommen, nachdem ein Video von ihr an einem Tyga-Gig viral gegangen war. Darauf wird die Schauspielerin tanzend gezeigt - Tyga schien’s gefallen zu haben. Der Staatsanwaltschaft der VAE weniger, weshalb sie die Marokkanerin wegen provokativen Tanzens (einer Straftat in den VAE) einbuchteten, um sie daraufhin ausschaffen zu können. Nach einem Monat kam sie nach einer Begnadigung ebendieser Staatsanwaltschaft wieder raus.

[6] Weldon Angelos

Der Grieche Angelos arbeitete früher unter anderem mit Snoop Dogg und Tupac zusammen. Für ersteren wirkte er zum Beispiel am „We From The LBC“-Soundtrack als Executive Producer mit. 2004 wurde er aber zu 55 (!) Jahren Haft verurteilt, weil er einem Undercover-Cop Gras im Wert von 350$ verkauft hatte und dabei eine Waffe mit sich trug. Schon zu Zeiten von Barack Obamas Präsidentschaft wurden immer wieder Stimmen laut, dass dieses Hafturteil völlig überrissen sei. Trump kam dem Ruf nach Gerechtigkeit nach und löschte im Dezember 2020 die Strafakte des Producers und Cannabis-Entrepreneurs.

[7] Fake News: C-Murder

Als Musiker feierte der Bruder von Rap-Mogul Master P vor allem Ende der 90er grosse Erfolge. Mit seinem Debut-Album „Life or Death“ erreichte er 1998 Platz drei der US-Charts und holte sich eine Platinauszeichnung ab. 2002 wurde ihm vorgeworfen, jemandem in einem Nachtclub erschossen zu haben. Es folgte eine lebenslängliche Haftstrafe, die für kurze Zeit aufgehoben wurde, nur damit sie später wieder in Kraft treten konnte.
2017 machte die Nachricht die Runde, dass er von Barack Obama begnadigt und anschliessend freigelassen wurde. Einige US-Medien verbreiteten die News, diesig allerdings als Social Media-Hoax herausstellten.

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