Es häufen sich Missbrauchsvorwürfe gegen Samra und Co.
Thursday
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6
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June
2021

Rap hat ein Problem!

Es häufen sich Missbrauchsvorwürfe gegen Samra und Co.

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2021

Rap hat ein Problem!

Es häufen sich Missbrauchsvorwürfe gegen Samra und Co.

Es häufen sich Missbrauchsvorwürfe gegen Samra und Co.
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In den letzten Tagen gab es gleich gegen mehrere deutsche Rapper Vorwürfe der sexualisierten Gewalt. Diese Vorwürfe sind nicht ganz neu, Konsequenzen gab es aber bisher keine – genau das könnte sich dieses Mal ändern.

Angefangen hat alles am Dienstag, als die Influencerin Nika Irani auf ihrem Instagram-Profil ausführlich von ihren Erfahrungen mit Samra berichtete, der sie im Juli 2020 sexuell missbraucht haben soll. Abgesehen von der Deaktivierung der Kommentarfunktion auf seinen eigenen Instagram-Posts und der Löschung des Accounts des vermeintlichen Opfers hat dieser bis jetzt noch nicht darauf reagiert. Bei ihren Aussagen handelt es sich um unbestätigte Vorwürfe, das Thema ist aber zu wichtig, um nicht darüber zu berichten.

Nachdem ihr ursprüngliches Profil gelöscht wurde, hat sie sich gestern mit einem neuen Profil und der Ansage «Ihr könnt mich nicht mundtot machen» zurückgemeldet. Dabei geht es ihr nicht nur um das Unrecht, das ihr angetan wurde, sondern auch darum, Awareness zu schaffen. So hat sie in ihrer Story zahlreiche DMs von Frauen gepostet, die über ähnliche Erfahrungen mit verschiedenen deutschen Rappern berichten, wobei es auch um andere Formen des übergriffigen Verhaltens geht. Das sind zuerst einmal einfach Vorwürfe, gleichzeitig finden sich darunter aber auch Namen, über die es bereits in der Vergangenheit entsprechende Berichte und auch Artikel gab.

Da Artikel über diese Thematik meistens sehr schnell wieder gelöscht werden, ist das alles schwierig nachzuverfolgen, engagierte Social-Media-User sind deshalb eine grosse Hilfe.  Auch diesmal scheint sich eine ähnliche Entwicklung abzuzeichnen: So ist der Artikel vom JUICE Magazin, welches als erstes Medium über Nikas Vorwürfe berichtet hat, seit heute Mittag nicht mehr aufrufbar.

Andere frühe Artikel vom Diffus Magazin und 16Bars sind dagegen noch online. Dass sich die Story im Verlauf des heutigen Tages noch einmal deutlich stärker verbreiten konnte, ist vor allem auch Shirin David zu verdanken, die sich – zwar ohne Namen zu nennen – deutlich mit Nika Irani und allen Betroffenen sexualisierter Gewalt solidarisiert hat. Wichtig ist dabei ihr Hinweis darauf, wie klein die Aufklärungsquote bei Sexualdelikten ist. Das dann wiederum ein Grund dafür, dass viele Betroffene nicht die Kraft haben, Anzeige zu erstatten – und weshalb die Aufklärungsquote dann auch weiter klein bleibt.

Auch wenn sich einzelne Rapper, allen voran 3Plusss, auch schon in der Vergangenheit solidarisch gezeigt haben, gibt es von der Mehrheit der Rap-Szene nicht mehr als ein Schweigen. Deshalb kann die deutliche Positionierung von bekannten Persönlichkeiten wie Shirin David ein erster Schritt zur Veränderung sein. Zudem hat sie selbst bereits Konsequenzen gezogen: So wäre Samra auf ihr nächsten Single in einem positiven Zusammenhang erwähnt worden – diese Line will sie jetzt aber streichen. BACKSPIN berichtet zudem auf Twitter, dass der Rapper auf der Website von Universal Music Germany nicht mehr aufzufinden sei. Das Label hat auf Instagram mit einem Post reagiert und jede Form von Gewalt aufs Schärfste verurteilt, ohne auf den konkreten Fall Bezug zu nehmen.

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