Woher der Hype um Apache 207 kommt: Das sagt unser Journalist Moritz
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November
2019

Von Ludwigshafen bis zur Deutschrap-Spitze

Woher der Hype um Apache 207 kommt: Das sagt unser Journalist Moritz

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Woher der Hype um Apache 207 kommt: Das sagt unser Journalist Moritz

Woher der Hype um Apache 207 kommt: Das sagt unser Journalist Moritz
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Er besetzt die Charts, jeder kennt ihn: Apache 207 macht gerade alles richtig, was man marketingtechnisch überhaupt machen kann. Woher der Hype kommt, warum das Phänomen «Apache 207» so perfekt funktioniert und ob der charismatische Sänger trotz durchdachtem Business-Modell noch authentisch ist, dazu teilt unser Journalist Moritz einige Gedanken.

Mit nur dreizehn Singles ist er zum Rap-Superstar geworden. Dabei nimmt der Hype um Apache 207 fast schon absurde Züge an: Denn nicht nur die HipHop-Szene hat der rollschuh- und rollerfahrende Rapper im Sturm erobert, auch der Mainstream weiss bereits sehr gut, wer Apache ist: Die Charts werden von seiner Musik regelrecht in Beschlag genommen, sein Gesicht ist in den sozialen Medien omnipräsent – sei es auf Meme-Pages, Boulevard-Blättern oder Musikmagazinen. Jeder beschäftigt sich mit dem Phänomen «Apache». Der Hype ist real – Grund genug, unseren hauseigenen HipHop-Experten Moritz zu fragen, was hinter dem Hype stecken könnte.

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Für diejenigen, die sich in den letzten zwölf Monaten einem digital detox unterzogen haben und dementsprechend den Internet-Hype um Apache nicht mitbekommen haben – hier eine kleine Zusammenfassung: Apache 207 ist gerade mal 22 Jahre alt, hat aber bereits die Aufmerksamkeit des ganzen deutschsprachigen Raumes auf seine Person gelenkt. Seine Mixtur aus Rap und Gesang zieht er bereits seit seiner Debüt-Single «Kleine Hure» durch.

Mit einem eigenwilligen Soundbild, das Gangstertexte mit Diskoelementen mixt, vermochte er innerhalb von nur einem Jahr, (fast) alle zu überzeugen. Seine humorvollen Texte funktionieren sowohl beim 14-jährigen Deutschrap-Fan, als auch beim mittdreissiger Radiohörer, der in Apache nur das nächste Facebook-Meme sieht. Mit unvergleichlichem Charme konnte er sie alle gewinnen.

Moritz, Seit wann hast du Apache 207 auf dem Schirm?

Noch nicht lange, um ehrlich zu sein. Etwas mehr als einen Monat ist es her, seit er mir mich anfixte. Danke an dieser Stelle an Elia und unsere Musik-Austausch-Abende!

Innerhalb von nicht mal einem Jahr zum gehyptesten Newcomer: Wie erklärst du dir diesen Erfolg?

Apache 207 weiss, wie ein mediales Phänomen heutzutage zu funktionieren hat. Ohne viel von sich Preis zu geben – bisher gab er keine Interviews und es gibt auch kaum private Insta-Stories – setzt er gekonnt wiederkehrende Akzente, die Faszination und das Gefühl, als Rezipient Teil von etwas Aussergewöhnlichem zu sein, auslösen. Ach, und seine Musik ist schwer zu vergleichen, alles andere als Einheitsbrei.  

Apaches grösste Stärken?

Zunächst der angesprochene Wiedererkennungswert des Rap-Indianers: Die Sonnenbrille nie abzulegen (na gut, es gibt eine Ausnahme, Fans wissen Bescheid), in jedem Video geradeaus zu rennen, seinen Namen oft zu erwähnen: Alles durchdachte Moves, die sein sonst schon ikonisches Auftreten – stattliche Figur, weisse Socken in Gucci-Sandalen und lange straighte Haare – entscheidend hochstilisieren. Ausserdem bringt er einen konkurrenzlosen Mix aus Bewährtem und Mutigem: Die poppigen Beats, der Gesang und der meist strassennahe Gestus reihen sich ohne Weiteres in die Modus-Mio-Playlist ein. Apache 207 bringt vermeintlich gegensätzliche Elemente auf einen authentischen gemeinsamen Nenner – das löst diese aussergewöhnliche Spannung aus.

Was macht Apache besser als die Konkurrenz? Was hebt ihn ab?

Er ist dann doch nicht so heteronormativ wie die meisten: Mit Zeilen wie «Apache, der Gangster der ab und an sein Tanzbein schwingt», seinen glitzernden Disco-Roller-Skates und seiner warmen Stimme tanzt er ästhetisch wie auch erzählerisch aus der Reihe und liefert damit «das gewisse Etwas». Dass er ein begnadeter Sänger ist und offenbar ein gutes Gespür für progressive Rap-Projekte hat, kann man dem Ludwigshafener mit türkischen Wurzeln ebenfalls nicht absprechen.

Apaches Sound erinnert mich an…

An nichts mir bekanntes, und das ist auch gut so. Wobei man einzelne Elemente und Prägungen von aktuellstem Deutschrap über R’n’B bis zu kitschigem Eighties-Synthie-Disco raushören will.

Der Vorwurf, dass Apache lediglich ein «industry plant» sei, liest man hin und wieder: Empfindest du Apache als authentisch?

Ja, bisher auf jeden Fall. Wer sich mit seiner noch relativ überschaubaren Laufbahn beschäftigt, erkennt schnell, dass diese ausgefallene Art schon vor dem Signing bei Bausas Label TwoSides Teil seiner Künstlerpersona war. Die grosse Herausforderung bleibt es, mit Riesenhype und Druck im Nacken nachzulegen und sich im Laufe der Zeit künstlerisch weiterzuentwickeln – dabei authentisch zu bleiben, das steht ihm erst noch bevor.

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