Im Rahmen der Top5-Challenge erklärt uns Steff la Cheffe, welche Rapper sie feiert, welche Alben sie geprägt haben. Allerdings spricht sie als einzige auch an, warum sie mittlerweile nur noch selten Rap hört:
«Ich höre in letzter Zeit nur noch wenig Rap - und wenn doch, dann eher aus beruflichen Gründen. Ich will mich auf dem Laufenden halten und kucken, wie sich Rap entwickelt. Das ist dann aber eher eine intellektuelle Angelegenheit und nicht eine emotionale. Der Rap-Fan in mir ist schon länger enttäuscht und ausgehungert (oder vielleicht angewidert übersättigt; je nachdem aus welchem Blickwinkel man es betrachtet). Es gibt aus diesem ganzen Kosmos nur noch wenig aktuelle Songs, Alben und Artists, die ich bedingungslos fühle und feiere. Ich merke auch, dass ich meine HeldInnen von früher nicht mehr gleich vergöttere wie damals. Diese Songs und KünstlerInnen sind einfach auch mit diesem Lebensabschnitt meiner Vergangenheit gekoppelt.
Um in Metaphern zu sprechen: Die Schuhe passen nicht mehr, weil die Füsse gewachsen sind. Ich frage mich oft, wieviel das mit meiner Entwicklung zu tun hat und was davon mit der Art und Weise, wie sich Rap in den letzten zwanzig Jahren verändert hat., zu tun hat. Früher war HipHop ein wichtiger und grosser Teil meiner Identität und Realität. Ich habe diese Szene quasi als erweiterten Teile meiner Familie wahrgenommen. Es hat sich damals angefühlt, als wäre ich ein Teil dieses Movements und würde mittendrin stehen. Heute stehe ich an der Peripherie dieses Kreises und schiele mit einem Auge noch auf Rap und mit dem anderen schaue ich, was es sonst noch alles in dieser grossen, weiten Welt gibt. Rap als Handwerk interessiert mich nach wie vor - aber Rap als Attitüde oder Szene ist für mich mehr oder weniger vorbei. Ich denke, das ist u. a. auch eine Altersfrage: Rap ist in meinen Augen eine Jugendkultur, die sich immer wieder erneuert und transformiert. Deswegen lebt er überhaupt noch und hat dabei auch noch, mehr als jedes andere Genre, das 'Pop-Kreuzfahrtschiff' geentert. Um abschliessend nochmals metaphorisch zu werden: Piraten sind mir ja irgendwie immer noch sympathisch, aber ich habe mich wohl schleichend in eine Meerjungfrau verwandelt oder in einen Robinson Crusoe. Know what I mean?
Mir ist zudem aufgefallen, dass praktisch jedesmal, wenn ich mich innerlich von Rap verabschiede, irgendjemand oder irgendetwas auftaucht, der/die oder das mich daran erinnert, wieso ich Rap und HipHop mal so geliebt habe. Diese Kultur hat massiv zu meiner Sozialisierung und Charakterbildung beigetragen und wird wohl oder übel ein Teil von mir und meiner Kunst bleiben, ob gelebt oder bloss in der Erinnerung.»
Trotz den entäuschten Worten von Steff la Cheffe, hat sie uns doch ihre 5 liebsten HipHop-Alben, ihre Top-Künstler und ihre favorisierten Songs durchgegeben - allerdings nicht in Form eines Rankins. Es ist mehr als eine «unvollständige Sammlung von 'Perlen', die gerade wertvoll und wichtig erscheinen.».
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«Dieses Album katapultiert mich zurück in meine Jugendjahre.»
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«Dieses album war für mich die Initialzündung punkto CH-Rap.»
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«Be like water, my friend!»
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«Soulfood vom Feinsten»
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«poetisch, dringlich, roh, berührend.»
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