History of Sellout – wenn Rapper ihren Namen zu Geld machen
Wednesday
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6
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June
2019

Exklusiv-Auszug

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History of Sellout – wenn Rapper ihren Namen zu Geld machen

History of Sellout – wenn Rapper ihren Namen zu Geld machen
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HipHop ist zu einem Milliardenbusiness herangereift. In unserer neuen Ausgabe blicken wir deshalb tief in die Mechanismen in dieser Rap-Industrie. Wirft man allerdings einen Blick zurück in die Historie von Business-Moves der Rapper, gibt es auch einiges zum Lachen. Wir haben die unterhaltsamsten Werbe-Deals der HipHopper aufgelistet.

Er ist wahrscheinlich so alt wie HipHop selbst: der Sellout-Vorwurf. Wann immer Künstler marketingtechnisch neue Wege gingen, ihre Person für Werbung hergaben oder sich musikalisch dem gängigen Mainstream anpassten, liess der Vorwurf des künstlerischen Ausverkaufs nicht lange auf sich warten. Ewiggestrige, Szenis und Journalisten stellten die expositionierten Rapper nur zu gerne an den Pranger. Ob der angebliche Sellout-Move tatsächlich ein Fehltritt ist, lässt sich oft erst Jahre später bewerten: Was heute Schrott ist, wird morgen als Kult gefeiert. Was damals als Seelenverkauf geschmäht wurde, wird heute als smarter Business-Move gefeiert, welcher der ganzen Kultur Auftrieb gegeben hat. Manche Moves sind aber auch Jahre später schlicht und einfach peinlich. Gleichzeitig ist der Sellout-Vorwurf einer der markantesten Bestandteile der HipHop-Kultur und prägt ihre DNA massgeblich. Aus diesem Grund präsentieren wir hier einige Highlights der Sellout-Geschichte aus Übersee, Deutschland und der Schweiz. Denn nichts macht so viel Spass wie die perfekte Mischung aus Nostalgie und Fremdscham. Get some popcorn.

Kay One als McDonalds-Mitarbeiter

Für die neue Werbekampagne von McDonalds hat sich die Marketing-Abteilung des Branchen-Riesen etwas besonders Ausgeflipptes einfallen lassen: Der «coole Rapstar» Kay One macht einen kleinen Rollentausch und arbeitet einen Tag bei McDonalds in der Filiale. Natürlich behält er dabei seine Marken-Shades an und hat stets einen lockeren Spruch auf den Lippen. Als wäre das nicht schon anbiedernd genug, verwurstelt der Popstar auch noch einige Service-Empfehlungen in einen kurzen 16er. Bars wie «pimp deinen Burger jetzt live / Round Egg, Jalapeños oder extra Fleisch» oder «bezahlen kannst du bar oder mit Karte / hier ist alles frisch, Quali allererste Sahne» werden (hoffentlich) keine HipHop-Geschichte schreiben.

Bandit und Alex Frei rappen für Zweifel Chips

Um die WM 2010 ordentlich einzuläuten, hat sich «Zweifel Chips» etwas Besonderes einfallen lassen: Im Song «Zeig Gsicht» tritt die CH-Rap-Legende Bandit gemeinsam mit Fussballer Alex Frei ans Mic. Der Videoclip strotz nur so vor antiquierten HipHop-Klischees: von Ghettoblastern über weite Hosen bis hin zu Breakdance-Moves ist alles dabei. Yo yo yo. Während Bandit relativ léger daher kommt, ist der ehemalige Star-Stürmer von Kopf bis Fuss in ein weisses Pimp- Outfit gekleidet. Und als wäre das noch nicht genug, «rappt» Frei dann nichts Geringeres als die Schweizer Nationalhymne: «Trittst im Morgenrot daher». Eigentlich ein Song zum Vergessen – wenn man sich dabei nicht so schön fremdschämen könnte.

SSIO legt «Nullkommaneun» neu auf für «John Reed Fitness»

Diese Werbung ist schlicht und einfach legendär. SSIO, eine der witzigsten Figur im deutschen Rap-Game, macht Werbung für die Fitness-Kette «John Reed». Das Coole daran: der Bonner Rapper durfte sich nach Lust und Laune austoben. Herausgekommen ist eine Neuauflage seines Hits «Nullkommaneun» mit einem völlig abgespaceten Musikvideo, welches SSIOs Weirdo-Humor abfeiert. Der selbsternannte Kanalreiniger trifft unter anderem auf dicke Krankenschwestern, einen Boxsack aus Weed und Komiker Vincent Pfäfflin, der sich als Hotelpage verkleidet. Ganz grosses Kino!

50 Cent dirigiert ein Orchester für «Vitamin Water»

Es war einer der grössten Werbedeals der US-Geschichte: Rap-Mogul 50 Cent pushte das «Vitamin Water» der Firma Glacéau und erhielt im Gegenzug zehn Prozent Anteile an den Aktien. Um sein neues Baby ordentlich zu promoten, legte sich 50 – ohnehin einer der witzigsten Dudes im US-Game – ordentlich ins Zeug. Unter anderem im legendären Orchester-Werbespot, in dem der Rapper den Dirigentenstab an sich reisst und die Musiker kurzum das Instrumental seines Hits «In da Club» spielen lässt.

Wer die restlichen MusikerInnen sind, welche es in die Liste der nennenswertesten Werbe-Deals geschafft haben, erfährst du in der neuen Ausgabe vom LYRICS Magazin. Daneben gibt es weitere Hintergrundberichte darüber, wie die Mechanismen im Game funktionieren – von Spotify-Algorithmen über Labelstrukturen bis zum Erfolg von Hype-Phänomenen wie Mero oder Capital Bra. Erhältlich ist die Ausgabe ab dem 05. Juli in unserem Online-Shop oder am Kiosk.

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