Ein Beef, der schnell aus den Fugen der Normalität geraten ist, ist derjenige von 50 Cent und Rick Ross. Nach den Disstracks und öffentlichen Beleidigungen postete Fifty mal eben das Sextape von Rozays damaliger Ex im Internet. Definitiv einer der kreativsten Moves in der Historie der Rap-Schlammschlachten.
Lange Zeit hat Eminem seinem Ruf als undissbarer «Rap-God» alle Ehre gemacht. Den Seitenhieb gegen seine Person hat Machine Gun Kelly allerdings nicht auf die leichte Schulter genommen. In Rekordgeschwindigkeit hat sich MGK daran gesetzt, den ersten Eminem-Diss seit Jahren zu schreiben. In diesem zeichnet er Eminem als verbitterten und kleinlichen Rap-Opa. Zwar lässt auch Eminems Antwort nicht lange auf sich warten, der Mythos des Unantastbaren hat trotzdem gelitten.
Auch in der Schweiz gab es eine Handvoll Beef-Geschichten, die man nicht aussen vor lassen sollte. Gimma vs. Griot ist eine solche. Zwar ist die Geschichte schon fast verjährt, die ausgetauschten Lines gehören aber zu den legendärsten, die dieses Land je gesehen hat.
Etwas aktueller wird’s beim Fall «Tommy Vercetti / Dezmond Dez vs. Knackeboul». Weil sich die beiden EFM-Member von Knackebouls Engagement beim SRF verunglimpft fühlten, droppten sie 2013 explizite Zeilen: «Dä Knack dä Hueresohn macht üsi Arbeit zumne Witz.» Eine solche Wortwahl ist für die kleine Schweizer Szene dann doch eher untypisch.
Der bekannteste Beef der Rap-Geschichte darf in einer solchen Aufzählung natürlich nicht fehlen. Tupac brachte mit «Hit ‘Em Up» die East-West-Coast-Streitereien auf eine musikalische Ebene und zeichnete damit einen ersten Blueprint für die nächsten Generationen von Disstracks.
Ein Stilmittel, das seit Kool Savas’ Track in bald jedem zweiten Diss verwendet wird: Das Töten eines Doubles des Kontrahenten. Nicht nur in dieser Hinsicht ist «Das Urteil» eine Inspiration vieler. Auch in der Länge des Clips scheint er wegweisend gewesen zu sein. Der Trend zur Überlänge findet in Spongebozz’ «SFTB/Apocalyptic Infinity/Payback» seinen vorläufigen Höhepunkt: Fast eine halbe Stunde dauert diese Abhandlung
Über neun Jahre wurden Shots gefeuert. Ein Kräftemessen von zwei der grössten Rapper ihrer Zeit. Was die beiden Streithähne motiviert hat, sich so lange verbal zu attackieren, wissen wohl nur die beiden NY-MCs. «Let’s get this money”, mit diesen Worten wurde 2005 der Beef beendet. Truly iconic.
Hat es in Bushidos Karriere eigentlich einmal eine Zeit gegeben, in welcher sich dieser keine öffentlichen Schlachten mit Rap-Gefährten, Politikern oder Mitarbeitern der deutschen Post geliefert hat? «FLERräter», «H.E.N.G.Z.T», «4, 3 ,2 ,1 (Vielen Dank Aggro Berlin)», «S.I.D.O», «Leben und Tod des Kenneth Glöckler» und «Mephisto» reihen sich in die Aufzählung seiner Disstracks ein. Meist war der grosse Streit nach dem nächsten Kollaboalbum wieder vorbei. So wie der EGJ-Head momentan drauf ist, dürfen wir uns auf dem neuen Bushido-Projekt wieder auf Gossip aus Berlin freuen.