Die frühere CH-Rap-Generation hatte keine Struggles? Breitbild kommentiert Xens Interview
Wednesday
,
7
.
July
2020

Xen im Corner Talk 

Die frühere CH-Rap-Generation hatte keine Struggles? Breitbild kommentiert Xens Interview

Wednesday
,
15
.
July
2020

Xen im Corner Talk 

Die frühere CH-Rap-Generation hatte keine Struggles? Breitbild kommentiert Xens Interview

Damian Steffen
Profil anzeigen
Die frühere CH-Rap-Generation hatte keine Struggles? Breitbild kommentiert Xens Interview
Quelle:
No items found.
No items found.
In einem Interview spricht Xen über seine Beziehung zu CH-Rap. Sogar Breitbild reagiert auf die Statements. 

Der Corner Talk, das Interview-Format der beiden Szenegrössen Semantik und Steezo, ist um ein unterhaltsames Video reicher: Xen berichtete vor zwei Wochen in seiner gewohnt erregten Delivery über seinen Werdegang, seine Idole, seine Produktion und vieles mehr. Dabei kam die Runde auch auf die Frage zu sprechen, wer Xen geprägt habe. 

«Mich hat niemand geprägt. Ich muss keinen Respekt an Leute geben. Meine Art von CH-Rap hat damals mit mir gestartet […]. »

Ausführlich erklärt Xen, warum er der Meinung ist, dass er für seine Generation das CH-Rap-Ding gestartet habe - und er dementsprechend zu der älteren Garde der Rapper keine Bezugspunkte habe, da diese nicht dieselben Struggles fühlen mussten wie er als Secondo, deutet Xen an.

«Ich meine es nicht böse. Das ist auch etwas, was viele Oldschooler nicht verstehen. Ich rappe auch: ´Welche goldene Ära? Ich habe auf der Strasse rappen gelernt.` […] Niemand von denen hat mich geprägt.»

Zwei, drei Mal, spricht er dabei auch die Crew Breitbild stellvertretend für die ältere Generation an. Den Bündnern zollt er zudem Respekt: 

«An den SMAs, Breitbild, die ganze Crew war dort. Als «Sandchaste» auf den grossen Screens lief -  sie waren die einzigen, die aufgestanden sind und gegröhlt haben. Da habe ich gemerkt: Das ist Rap. Da sehe ich die Liebe»

Diese äusserten sich in einem konstruktiven Kommentar, der die Ansichten Xens etwas relativieren sollte.

Breitbild
via YouTube-Kommentar
Danke für die Erwähnung, Xen – wissen wir zu schätzen! Nur ein zwei Infos unsererseits: Auch wir sind leider nicht in grossen Häusern aufgewachsen. Eher so 5-köpfige Familien in 4-Zimmerwohnungen im Wohnblock. Wir sind daher wohl schlicht und einfach der Inbegriff der Mittelklasse und nicht die der verwöhnten Jugendlichen - Nicht, dass wir uns das nicht gewünscht hätten damals. Immerhin wäre ein grosses Haus sicher eine ansprechende Videolocation gewesen. Wir mussten daher aber auf andere Settings ausweichen. Der grösste Unterschied zwischen uns und der etwas jüngeren Generation (unabhängig davon, aus welchem sozialen Milieu die betreffenden RapperInnen stammen) besteht wohl vor allem in den Möglichkeiten zur Produktion und zum Vertrieb der Musik. Damals gab es weit und breit ein bis zwei Studios (anfangs der Nullerjahre waren die Gleiser wohl die einzigen CH-Rapper, die selbst aufnehmen konnten, alle anderen mussten sich irgendwo teuer in ein Studio einmieten) und auch den Vertrieb regelten wir damals selbst - indem wir mit Hockeytaschen voller CDs und Vinyls in den Zug stiegen und die Plattenläden in der Deutschschweiz abklapperten – in der Hoffnung, einer der Besitzer kauft uns eine Handvoll ab. Du kannst Dir vorstellen, was die meisten gesagt haben: Nein danke! Eine eigene Website wäre toll gewesen, konnte man sich damals aber kaum leisten - Social Media gabs noch nicht mal. Daher hiess es, jeden Auftritt annehmen, den man kriegen kann und sich dadurch bekannt machen. All die Portale und Möglichkeiten, die sich seit Social-Media und Co. für Künstler ergeben haben, gönnen wir ALLEN, die heute Musik machen. Heute kann man mit einer guten Aktion rasch mal ein paar Platten absetzen ohne sich dafür vom Laptop wegzubewegen. Damals kam man mit 5000-8000 verkauften CDs/Vinlys nicht mal in die Top10 und folglich war die Publicity auch dementsprechend klein. Heute kann man sich da glücklicherweise selbst mit Promo nachhelfen und landet bekannterweise mit U1000 Einheiten locker in den Top10, wenn nicht Top5. Und das gönnen wir den Künstlern - auch wenn sie sich davon noch nichts kaufen können. Der Markt ist im Arsch, das wissen wir alle - umso mehr schätzen wir alle, die heute noch Musik machen - denn wegen dem Geld machts heute wohl kaum mehr jemand. Wir wünschen allen Artists gute Verkäufe, volle Locations und vor allem den Respekt, den sie verdienen. In diesem Sinn, grossen Respekt für Deinen Weg und für das, was Du erreicht hast weiterhin viel Erfolg, Xen!

Artikel kommentieren

Artikel kommentieren

Empfohlene Artikel
No items found.

Weitere Artikel

mehr anzeigen
No items found.
No items found.
No items found.