Er hat energielos gewirkt, auf der grossen Bühne in Gampel-Bratsch. Weder Künstler, noch das Publikum konnte sich so recht begeistern. Die Performance wurde also definitiv nicht seinem Status als aktuell grösster Rap-Star Deutschlands gerecht. Nicht zu vergessen, dass der Bra, welcher sich auch nicht selten als umtriebigen Geschäftsmann inszeniert, für diesen Auftritt wohl auch eine höhere fünfstellige, wenn nicht sogar eine sechsstellige Summe an Gage abkassiert hat. Diesen Preis wäre er nach dieser Performance wohl den wenigsten Festivalbesucherinnen und -besuchern wert gewesen. An was es gelegen hat, dass die Performance so mies ausgefallen ist, ist schwer zu beantworten. Vielleicht stand Capitals Sinn am Freitag nicht nach Abriss, vielleicht war das Publikum neben EDM-Acts wie Kygo oder Indie-Geträller von Alligatoah nicht wirklich heiss auf Gucci-Geflexe. Vielleicht taten beide Faktoren gut daran, den Auftritt dermassen scheitern zu lassen. Seitens der Organisatoren lautete das Statement dazu, dass Capital Bra nicht die technischen Mittel nutzen konnte wie gewünscht. Konkret sei es eine LED-Wand gewesen, welche nicht funktioniert habe. Warum der Rapper doch mehr ist als die Summe seiner Mainstream-Erfolge: Das Phänomen Capital Bra haben wir erst vor Kurzem genauer unter die Lupe genommen.
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