4 HipHop-DJs erklären: Diese Tracks bringen die Crowd zum durchdrehen
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4 HipHop-DJs erklären: Diese Tracks bringen die Crowd zum durchdrehen

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4 HipHop-DJs erklären: Diese Tracks bringen die Crowd zum durchdrehen

4 HipHop-DJs erklären: Diese Tracks bringen die Crowd zum durchdrehen
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Klar, Einsicht in die offizielle Hitparade ist jedem gewährt. Doch das Geheimnis einer gut gelaunten, feiernden Partycrowd ist meist nicht so offensichtlich. Welche Tracks die Partygänger in die gute Stube locken, verraten uns vier erfahrene HipHop-DJs des Schweizer Nachtlebens.

«Der DJ ist keine Jukebox»

Mit solchen und ähnlichen Überschriften versuchen immer mehr Clubs und Bars hierzulande, lästige «Musikwünschler» abzublocken. Wahrscheinlich hatte jeder im angeheiterten Zustand schon mindestens einmal das Bedürfnis, dem DJ seinen «Jetzt-in-dieser-Sekunde-absoluten-favourite-Track» ins Ohr zu brüllen. Für dass er diesen dann natürlich ohne Probleme kurz aus dem Ärmel schüttelt und ihn gekonnt in seine Playlist einbaut, ohne dass sein Ablauf dabei durcheinanderkommt. Oder eben auch nicht.Wir stellen vier HipHop-DJs vor, die in diversen Schweizer Clubs unterwegs sind. Sie bringen Erfahrung und Knowhow mit und erzählen, welche Herausforderungen sie teilweise zu bewältigen haben. Zudem verraten sie dir, welches die meistgefeierten Clubtracks aus ihren aktuellen Sets sind.

Steckbrief

Künstlername: DJ Ruff

Alter: 30 Jahre

Hauptberuf: Künstler- & Labelmanager

Häufige Bookings: In vielen dreckigen Undergroundclubs

Label: FrontLine Music

Top 5 Clubrunner:

1. Travis Scott – Sicko Mode

2. Travis Scott – Goosebumps

3. Sheck Wes – Mo Bamba

4. Fast alles von Drake und A$AP Rocky

5. Diverse Deutschrapper wie RIN oder Yung Hurn

Quote:

«Ich war nie der grosse Techniker, deshalb ist mir die Soundauswahl extrem wichtig. Der Grossteil meiner Vorbereitung beansprucht also vor allem die Soundrecherche. Einerseits will ich dem Club, dem Motto der Party und dem Publikum gerecht werden, andererseits will ich meine eigene Soundline an die Frau und den Mann bringen. Ich bin von der US-DJ-Kultur inspiriert und dort ist es wichtig, dass man immer den neuesten, heissen Scheiss bringt. Der 08/15 Schweizer hört aber auch gerne die Songs, die er schon kennt, was mich an sogenannten Mainstream-Partys dann auch zum Schwitzen bringen kann. Bin ich aber an einer Party gebucht, wo man mich genau wegen meiner Soundline geholt hat, baue ich meine Sets um die aktuellen Songs herum auf. Dabei spielen Soundästhetik, das Tempo, der Key, des Gerne, die Thematik oder auch das Erscheinungsjahr eine Rolle.»

Steckbrief

Künstlername: DJ Still Phill

Alter: 28 Jahre

Hauptberuf: Geschäftsführer des ROK Klubs in Luzern & DJ vor Ort

Gründer des Luzerner Musiklabels PLSR MG

Veranstalter der Party-Labels: «Pleasure», «Vibes», «Blessed»

Häufige Bookings: ROK Klub, Luzern

Top 5 Clubrunner:

1. Sheck Wes - Mo Bamba

2. RIN - Dior 2001

3. Shindy - Dodi

4. Bad Bunny ft. Drake - MIA

5. Hardy Nimi - Everything

Quote:

«Ich bereite mich auf meine Auftritte vor, indem ich meine verschiedenen Sets durchgehe. Diese füge ich dann Blockweise zum neuen Set hinzu. Entscheidend ist auch das Crowdreading an Ort und Stelle. Das wichtigste am Sound ist, dass er treibend ist und gute Vibes erzeugt. Am Ende des Abends bist du als DJ eigentlich Dienstleister, der versucht möglichst auf die Bedürfnisse des Publikums einzugehen. Vielleicht redet jetzt aber auch gerade mein Veranstalter-Ich… Am Ende sollte man auf jeden Fall versuchen, im Set auch seinen eigenen, individuellen Stil durchsickern zu lassen.»

Steckbrief

Künstlername: KJ

Alter: 19 Jahre

Hauptberuf: Detailhandelsfachmann

Häufige Bookings: Bern und Zürich

Label: Alekto Records

Top 5 Clubrunner:

1. Sheck Wes – Mo Bamba

2. Migos - Slippery

3. Rihanna & Drake - Work

4. Travis Scott – Sicko Mode

5. Migos - Hannah Montana

Quote:

«Ich komme eigentlich immer schon vorbereitet zu einem Booking und kann deswegen auch nicht wirklich auf einzelne Liederwünsche eingehen. Jedoch richte ich mich schon auch nach der Crowd. Wenn ich merke, dass eine Musikrichtung die Leute nicht catcht, probiere ich es mit dem nächsten Genre aus und schaue was das Publikum am liebsten mag. Was mir aber auffällt ist, dass wenn ich neue, unbekannte Tracks abspiele, sich die Leute weniger als sonst dazu bewegen. Natürlich gibt es auch immer wieder vereinzelte Clubbesucher, die das Gesicht verziehen oder die Augen verdrehen bei bestimmten Songs. Aber man kann es halt nicht jedem Recht machen.» Nebst dem Plattendrehen beschäftige ich mich auch sonst viel mit Musik, bin im Studio und arbeite an neuen Beats.»

Steckbrief

Künstlername: DJ Leroy

Alter: 19 Jahre

Hauptberuf: In der Ausbildung zum Grafiker EFZ

Häufige Bookings: Bern und Zürich

Label: Alekto Records

Top 5 Clubrunner:

1. Sheck Wes – Mo Bamba

2. Travis Scott – Sicko Mode

3. 6ix 9ine – GUMMO

4. Bad Bunny ft. Drake - MIA

5. MC Fioti – Bum Bum Tam Tam

Quote:

«Eine meiner Hauptaufgaben als DJ ist, den Abend für die Crowd unvergesslich zu gestalten. Dies verlangt volle Konzentration meinerseits. Ich achte mich darauf, dass ich mein ganzes Potential ausschöpfen und bei der Sache sein kann. Ich finde es wichtig, mich komplett aufs Publikum einzulassen und dass ich fähig bin, wenn nötig, auch das Genre zu switchen. Hierfür stelle ich für jede Situation eine passende Playlist zusammen. Dies verlangt Flexibilität und Spontanität.

Schweizer Rap in Schweizer Clubs

Es fällt auf, dass nur ein Schweizer Künstler in den Top-Tracks der DJs vertreten ist. DJ Still Phill findet einige Gründe dafür: Es sei nicht immer so gewesen, dass er Schweizer HipHop-Tracks einfach so in sein Set mit einbauen konnte. Die Soundqualität liess früher meist zu wünschen übrig, nicht immer funktionierte der Einbezug. Heute sei dies anders: «Die Leute feiern Pronto, Cobee, SOS und Co hart!» Auch in Ruffs Set führt kein Weg an nationalen Kunstschaffenden vorbei. Es sei seine Pflicht, den Sound der hiesigen Szene in den Clubs zu pushen. Zudem empfindet er es als seine Aufgabe, den neuen nationalen Sound unter die Leute zu bringen. Aus seinem Mund fallen dieselben Künstlernamen, die Still Phill bereits nannte. Also ein klarer Fall, wer die Spitze im Genre «Schweizer Rap» in den Clubs anführt. «Das Schweizer Musikgame wird immer interessanter, grösser und auch qualitativ hochwertiger», ergänz KJ. Leroy fügt an: «Wenn ich ein CH-Track mitten im Turn-Up einbringe, den niemand kennt aber trotzdem abgeht, stuft man ihn automatisch mit den bekannteren Tracks ein, die erfolgreich und akzeptiert sind. Ich finde es extrem wichtig, sich gegenseitig zu supporten und zu unterstützen. Wenn ich beispielsweise einen unreleasten Song abspiele, kann ich zeitgleich testen, wie die Meute darauf reagiert. Somit erhält der Künstler ein direktes Feedback.»- Julia Ehrensperger

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