Flashback History: «1999»
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Eine Reise durch die CH-Rap-History

Flashback History: «1999»

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2021

Eine Reise durch die CH-Rap-History

Flashback History: «1999»

Moritz Wey
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Flashback History: «1999»
Quelle:
Discogs.com
Wie war das damals, als Schweizer Rap noch in den Kinderschuhen steckte? Wir nehmen dich mit auf eine Reise zurück und widmen uns Jahr für Jahr den wichtigsten Veröffentlichungen, Geschehnissen und Charakteristika des Mundart-Raps. Dafür recherchieren wir und unterhalten uns mit Zeitzeugen, erheben aber trotzdem keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

In den letzten zwölf Monaten des Jahrtausends machte Schweizer Rap nochmals einen deutlichen Sprung. Einige wichtige Formationen dieser Zeit ehrten die Szene mit Veröffentlichungen, auf die sich noch heute bezogen wird. Dass Schweizer Rap 1999 bereits eine stabile Szene aufgebaut hatte, zeigt der Beitrag des Schweizer Fernsehen zur dritten Austragung des Freestyle Battles in Zürich. Zu sehen: Ein noch sehr junger Sulaya, der als Sieger heraustritt, Bandit, der mit seinen Dreads die Bühne rockte, und ein ganz schön zahlreiches Publikum.

Szenewechsel Zentralschweiz: In «Lu-Town», der Heimstätte unseres Zeitzeugen Shapes, war aus der AOH-Family mittlerweile ein Zweierteam entsprungen. Spooman und Shape bildeten kurzerhand Dynamic Duo – mit der Idee, entgegen der Grossformation schneller Raps veröffentlichen zu können, die sie live spielen konnten.

So entstand die von DJ Dimos produzierte Klassiker-EP «VollkontaktHiphop» sowie das «Irie Tape» – eine  waschechte Kassette, von Liestals DJ Sare aus zahlreichen Freestyle-Sessions zusammengeschnitten und angereichert mit verspielten Specials.

Ebenfalls aus dem Baselbiet, auf dem aus den Vorjahresfolgen bekannten WB-Tal Records Label erschienen, meldeten sich die Herren Taz, Aman und DJ Flink – kurz TAFS – mit «8i Bahnhof» zu Wort. Die erste Maxi-Single der Jungs – ein unbestrittener Schweizer Rap-Klassiker – wurde just von Jubaira, damals Szene-Kennerin und Viva-Moderatorin, auf das Compilationalbum «Schwiizer Rap Garde Vol. 1» gepackt.

Zur selben Zeit liessen LDeeP in Bern von sich hören. Fünf junge Männer, ursprünglich als DJ-Kollektiv tätig, beginnen auch ihre Stimme als Instrument zu nutzen. «EP» (inoffiziell «Superhetero»), sechs Tracks stark, entsteht und glänzt vor allem durch seinen Wortwitz.

Erneut Tatort Bern: Im Vorjahr gegründet, brachten Greis, Phantwo, Krust und Poul Prügu alias PVP  1999 ihre erste Scheibe auf den Markt. Die EP «Äsche zu Stoub», bestehend aus einem Posse-Track mit MC Rony als Gast und vier Solo-Songs der einzelnen Mitglieder, wurde 750-mal auf Vinyl gepresst und konnte sich raptechnisch problemlos behaupten.

Und was machte eigentlich der Zürcher Rap-Pionier und Wegbereiter Lügner? Dieser bringt 1999 mit Tiisär unter dem bereits durch einzelne Songs bekannten Duo paar@ohre eine LP in Umlauf. «Chrüüzwort» reiht sich in die Zürcher Dada-Tradition ein. Das Duo wird schliesslich beim Label Maximum Respect von DJ P.O.Pulist unterschreiben.

Unweit weg befindet sich die Zürcher HipHop-Formation GleisZwei gerade dabei, ihr legendäres Album «Jede Tag ‘n Gleiser» fertigzustellen. Am 24. September 1999 erscheint das Werk, auf das sich eine Mehrheit heute einigen kann: GleisZwei waren auf ihrem Höhepunkt und Songs wie «Muetersprach» oder der Titeltrack «Jede Tage ‘n Gleiser» sind Fixpunkte der Schweizer Mundart-Rapgeschichte.

Noch mehr zurück in die Zeit reisen? Check hier das Vorjahr:

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